Focusing

FOCUSING

FOCUSING IST THERAPEUTISCHE HALTUNG UND METHODE ZUGLEICH. ES LÄSST SICH VIELFÄLTIG KOMBINIEREN, ZUM BEISPIEL MIT BRAINSPOTTING UND DER ARBEIT MIT BODENANKERN.



Mit Focusing lässt sich methodisch und inhaltlich vielfältig arbeiten.Es ist eine behutsame Form der Körperpsychotherapie und hilft bei Blockaden, Ängsten und traumatischem Erleben. Zugleich kann es relativ einfach erlernt werden und ist damit auch eine wirksame Selbsthilfemethode zum Lösen persönlicher Probleme.

Sehr gut lässt sich Focusing mit Brainspotting kombinieren. David Grand entwickelte Brainspotting 2003, nachdem er per Zufall entdeckt hatte, dass es neben dem inneren Felt Sense im Focusing-Prozess auch einen äußeren Felt Sense in unserem Sehfeld gibt. Focubrain , also die Kombination beider Methoden, ist hilfreich beim Verarbeiten belastender und traumatischer Erlebnisse.

Mit systemischen Einzelaufstellungen harmoniert Focusing ebenfalls. In der Arbeit mit Bodenankern stellen Sie die inneren Aspekte Ihres Konflikts im Außen auf und machen sie damit erfahrbar. Focusing hilft Ihnen, Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu den jeweiligen Aspekten tiefer wahrzunehmen. Diese Arbeit wirkt oft klärend und eröffnet neue Sichtweisen. Mögliche Lösungsschritte werden angestoßen.

Focusing geht zurück auf den Psychologen, Psychotherapeuten und Philosophen Gene Gendlin (1926 bis 2017). Gendlin erkannte sehr deutlich, dass Menschen in der Therapie erfolgreicher sind, wenn sie im Umgang mit Krisen und Problemen achtsam ihre körperlichen Empfindungen zur jeweiligen Thematik wahrnehmen. Bleiben wir mit diesen Empfindungen in Kontakt, das heißt richten wir beim Bearbeiten eines Problems unseren persönlichen Fokus auf das unmittelbare körperliche Erleben, eröffnen sich oft neue Handlungsschritte.

Der Focusing-Prozess beginnt mit einem vagen inneren Empfinden, dem sogenannten Felt Sense. Es gilt, an diesem Felt Sense – also am gefühlten Sinn einer persönlichen Thematik - dranzubleiben. In der Regel können dann konkrete körperliche Empfindungen wie die Enge in der Brust oder den Kloß im Bauch ebenso wie Emotionen, Gedanken und innere Bilder beschrieben werden. In dem Maße, wie sich der Felt Sense entfaltet, verändert sich auch die Thematik. Steckengebliebene Prozesse inneren Erlebens beginnen, sich zu wandeln. So wie der Meeresgrund durch das klare Wasser hindurch schimmert, wirkt auch das achtsame Dranbleiben am Felt Sense klärend und schafft ein tieferes Verständnis der Problematik. 

         

Wesentlich für den Focusing-Prozess ist, dass wir uns nicht mit unserem Erleben identifizieren, also nicht in Gefühle oder Empfindungen hineinfallen. Wir bleiben in der Position des Betrachters. Diese Form der inneren Arbeit ähnelt der Bildschirmtechnik aus der Trauma-Therapie. Dort verfolgen wir das traumatische Geschehen, als würden wir in der inneren Vorstellung vor einem Bildschirm sitzen. Wir behalten die Möglichkeit zu handeln, indem wir zum Beispiel den Ton leiser stellen. Im Focusing ist es gerade dieser stimmige Abstand zum Geschehen, der uns dazu verhilft, Geschehenes anzunehmen und in gewandelter Form vorwärts zu tragen.


Focusing schafft Handlungsspielräume und hilft besonders dort, wo wir das Empfinden haben, irgendwie festzustecken und nicht mehr weiter zu kommen. Meine Aufgabe als Therapeutin ist es, Ihnen dabei zu helfen, die rechte Nähe zu finden. Ich begleite den Prozess, gebe ab und an Impulse und schaffe einen sicheren Rahmen. Grundannahme ist stets, dass unser Körper schon weiß, wie er seine Probleme zu lösen hat.


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